Aufbau und Funktionsweise von Stromspeichern
Ein Stromspeicher besteht aus Batteriemodulen, einem Batteriemanagementsystem (BMS), einem Wechselrichter und einer Steuerungseinheit. Die Batterie speichert überschüssigen Strom – meist aus Photovoltaikanlagen – in chemischer Form. Der Wechselrichter wandelt diesen Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um. Das BMS schützt die Batterie vor Überladung und Tiefentladung und sorgt für eine lange Lebensdauer. Viele Systeme sind modular erweiterbar und lassen sich per App überwachen. So wird der Speicher zum intelligenten Bestandteil eines modernen Energiemanagements.
Arten von Stromspeichern im Haushalt
Am weitesten verbreitet sind Lithium-Ionen-Batterien, da sie eine hohe Energiedichte und lange Lebensdauer bieten. Blei-Säure-Batterien sind günstiger, aber weniger effizient und wartungsintensiver. Salzwasser-Batterien gelten als besonders umweltfreundlich, sind aber noch nicht weit verbreitet. Auch Redox-Flow-Systeme und mechanische Speicher wie Schwungräder oder Druckluftspeicher sind technisch interessant, aber für Privathaushalte meist zu groß oder teuer. Die Wahl hängt von Budget, Platz und gewünschter Kapazität ab.
Funktionen und Vorteile für den Haushalt
Ein Stromspeicher erhöht die Eigenverbrauchsquote von Solarstrom erheblich. Tagsüber erzeugter Strom kann abends genutzt werden, was die Stromrechnung senkt und die Unabhängigkeit vom Netz erhöht. Bei Stromausfällen liefern viele Speicher sogar Notstrom. In Kombination mit smarten Steuerungen lassen sich Stromflüsse optimieren – etwa durch gezieltes Laden eines E-Autos oder den Betrieb stromintensiver Geräte zu günstigen Zeiten. So wird der Speicher zum Herzstück eines energieautarken Hauses.
Staatliche Förderungen und Zukunftsaussichten
Die Anschaffung eines Stromspeichers wird in Deutschland auf verschiedenen Ebenen gefördert. Zwar ist das bundesweite KfW-Programm 275 ausgelaufen, aber es gibt weiterhin zinsgünstige Kredite über das KfW-Programm 270 sowie Steuererleichterungen wie den Nullsteuersatz für PV-Anlagen und Speicher. Die Förderlandschaft ist dynamisch – je nach Wohnort lohnt sich ein Blick auf lokale Programme. Wenn künftig jedes Haus über einen Speicher verfügt, könnte das Stromnetz dezentral werden. Haushalte würden nicht nur Strom verbrauchen, sondern auch speichern und ins Netz einspeisen. Das wäre ein großer Schritt Richtung Energiewende und Unabhängigkeit.
Beispielrechnung für ein typisches Einfamilienhaus in NRW mit Photovoltaikanlage und Stromspeicher:
- Haushalt: 4 Personen
- Jahresverbrauch: ca. 4.000 kWh
- Photovoltaikanlage: 8 kWp
- Stromspeicher: 8 kWh nutzbare Kapazität
- Eigenverbrauchsquote: ca. 70 %
- Strompreis: ca. 32 ct/kWh
- Einspeisevergütung: ca. 8 ct/kWh
- Förderung NRW: 200 € pro kWh Speicherkapazität
Kostenübersicht
- PV-Anlage (8 kWp) ca. 12.000 €
- Stromspeicher (8 kWh) ca. 8.800 €
- Installation & Zubehör ca. 2.000 €
- Gesamtkosten brutto 22.800 €
- Förderung NRW (8 × 200 €) –1.600 €
- Gesamtkosten netto 21.200 €
Einsparungen pro Jahr
- Eigenverbrauch: 2.800 kWh × 0,32 € = 896 €
- Einspeisung: 1.200 kWh × 0,08 € = 96 €
- Gesamtersparnis: ca. 992 € pro Jahr
Amortisation
- Amortisationszeit: ca. 21 Jahre